Fotos © Gut Hornegg

 Entdeckungsreise für die Sinne

In den Tälern zwischen den steirischen Hügeln liegt ein landschaftliches Juwel, das noch kaum entdeckt ist: die Wasserketten des steirischen Teichlandes.

Es waren die Bauern, die es verstanden, geschickt die gegebene naturräumliche Situation zu nützen. Sie bauten lang gestreckte Teichanlagen in die Täler ihrer hügeligen Heimat, was heute noch den reizvollen Charakter dieser Landschaft ausmacht.

Hier kann man in ausgedehnten Spaziergängen die eigentümliche Flora und Fauna dieser Wasserlandschaften erkunden. Zahlreiche Anglerteiche und die eine oder andere Gelegenheit, ins kühle Nass zu springen, ergänzen das touristische Angebot dieser Region.

Eine besondere Attraktion bilden auch die vielen Teichanlagen rund um die Schlösser der Region. Schon im Mittelalter züchteten der Adel und der Klerus neben dem Karpfen auch Welse, Schleien, Rotfedern, Brachsen und Hechte.

Die Region ist in drei Kerngebiete aufgeteilt. In der Weststeiermark liegt das Gebiet rund um das Sausal bis zur Schilcher-Gegend. Hier befindet sich auch die teichreichste Gemeinde Österreichs: Unterbergla. In der Südsteiermark erstreckt sich das Teichland nördlich von Leibnitz bis zur südsteirischen Weinstraße. Und schließlich bilden die Teichanlagen der Oststeiermark das dritte Kerngebiet.

Steirisches Teichland – Karpfen

Im Jahr 2005 wurde das Steirische Teichland für eines seiner Spitzenprodukte, den Karpfen, ausgezeichnet. Die Urform des Karpfen ist der sogenannte Wildkarpfen, dessen Artname „carpio“ vermutlich aus dem Alpengebiet stammt und keltischen Ursprungs sein soll. Der Fisch stammt aber ursprünglich aus Asien und war bereits zur Römerzeit bei uns bekannt. Es gibt dan Karpfen als Spiegelkarpfen, Schuppenkarpfen, Zeilenkarpfen oder Lederkarpfen. Das Markenzeichen aller Karpfen ist die goldgelbe Färbung, die sie so prächtig aussehen lässt.

Drei Sommer dauert es, bis der Karpfen eine speisefähige Größe erreicht und als grätenfreies Filet auf den Markt kommt. Er ernährt sich von viel Naturnahrung und wird zusätzlich von den Fischern mit Gerste gefüttert. Wichtig ist dabei immer die Wasserqualität. Die steirischen Teichwirte sind große Kenner der Wasserkreisläufe der Natur und wissen, diese zu nützen. So wachsen im Steirischen Teichland Jahr für Jahr etwa 450 Tonnen Karpfen heran, die von den heimischen Gastronomen kreativ zubereitet werden.

 

Karpfenfütterung

Zur Qualitätsverbesserung der Karpfen Futterplatz stark mit Brandkalk überkalken und die Fische vorwiegend mit Schwimmfutter füttern, um etwaige Nebengeschmäcker vom Teich oder Algen zu vermeiden.